WM 2018 Maskottchen – Zabivaka ist ein Wolf
Am 21. Oktober 2016 wählte die russische Bevölkerung live in einer Fernsehshow auf Channel One ihren Glücksbringer, Botschafter und Werbeträger für die Weltmeisterschaft 2018 in Russland und sorgte damit für viel Aufsehen: Es ist ein Wolf, der auf den Namen „Zabivaka“ hört.
Zabivaka ist eine Teamleistung
Der aufwendige Gestaltungs- und Auswahlprozess des neuen WM-Maskottchens dauerte ganze 18 Monate und startete mit einer Onlineumfrage, in der russische Kinder kreative Gestaltungsideen sammeln konnten. Im Anschluss fertigten motivierte Hochschulstudenten im Fachbereich Designe rund hundert Entwürfe an. Schließlich durfte die russische Bevölkerung online auf FIFA.com über den Zeitraum eines Monats zwischen den drei besten Entwürfen abstimmen. Zur Wahl standen neben Zabivaka ebenfalls ein Tiger im Raumanzug und ein roter Kater. Nachdem bereits eine Millionen Stimmen online eingegangen waren, setzte sich der Entwurf von Ekaterina Bocharova schließlich mit 53% der Stimmen in der Live-Show gegen Tiger (27%) und Kater (23%) durch. Der zweimalige brasilianische Weltmeister Ronaldo besuchte die Live-Show im russischen Fernsehen und verfolgte die Auszählung der Stimmen mit Interesse. Auch das brasilianische Maskottchen Fuleco war 2014 durch eine Publikumsentscheidung gekürt worden. Witali Mutko, seit Kurzem russischer Vize-Ministerpräsident, verkündete abschließend Zabivakas Sieg. Dank der hohen Beteiligung der russischen Bevölkerung beim Gestaltungs- und Auswahlprozess lässt sich Zabivaka wahrlich als Teamleistung bezeichnen. Er sei nun würdig, Russland auf der ganzen Welt zu repräsentieren.
„Der kleine Torschütze“
…heißt Zabivaka auf Russisch, ins Deutsche übersetzt auch „der, der trifft“. Der junge Wolf mit dem freundlichen Gesichtsausdruck kleidet sich am liebsten in seinen Landesfarben: blauweißes T-Shirt mit passender roter Hose über seinem grauen, flauschigen Fell. Lässig über die blauen Augen nach oben geschoben trägt er eine orangene Sportbrille. Hinter ihr lugen seine aufgestellten Ohren neugierig hervor. Abgerundet wird der sportlich-flauschige Eindruck mit vier großen, weißen Wolfstatzen.
Der Spaßvogel im Rudel
Mit Zabivaka in der Umkleidekabine wird es in jedem Fall viel zu lachen geben. Er ist nämlich der Spaßvogel der russischen Mannschaft und gleichzeitig auch der jüngste Spieler der Meute. Der größte Traum des kleinen Wolfes ist es selbstverständlich, irgendwann ein berühmter Fußballstar zu werden. Deswegen trainiert er auch in jeder freien Minute seine Spielfertigkeiten, wenn er nicht gerade damit beschäftigt ist, cool für Fotos zu posieren. Trotz einiger Albernheiten ist Zabivaka jedoch auch ein fairer Spieler mit ausgeprägtem Teamgeist und Respekt vor jedem Gegner, eben ein richtiger Sportsmann. Den Spielstil des Maskottchens beschreibt die FIFA als besonders ideenreich und zielstrebig. Durchaus ein Gegner, mit dem man rechnen sollte, der es schafft, ausweglose Spielsituationen zum Abschluss zu bringen. Mit seiner geselligen, fröhlichen und charmanten Art hat Zabivaka nicht nur Potential zum Publikums-, sondern vielleicht auch zum Spielerliebling zu avancieren.
Vom englischen Willie zum russischen Zabivaka
Der junge Wolf tritt in große Fußabdrücke (oder besser Tatzenabdrücke). Die Tradition des Tiermaskottchens bei Fußballweltmeisterschaften startete 1966 in England mit dem Löwen Willie und setzte sich ab 1994 kontinuierlich durch.
Die Tiermaskottchen der Fußball-Weltmeisterschaften
Jahr | Tier | Land |
---|---|---|
1966 | Löwe Willie | England |
1994 | Hund Striker | USA |
1998 | Hahn Footix | Frankreich |
2006 | Löwe Goleo | Deutschland |
2010 | Leopard Zakumi | Südafrika |
2014 | Gürteltier Fuleco | Brasilien |
Da die russische Bevölkerung in den aufwendigen Gestaltungs- und Auswahlprozess mit einbezogen wurde, erscheint die Frage, ob Zabivaka sich großer Beliebtheit erfreuen wird, hinfällig. Dies ist jedoch keinesfalls selbstverständlich. Der deutsche Löwe Goleo beispielsweise sorgte teilweise unter den Zuschauern für Spott, weil er zu öffentlichen Veranstaltungen stets ohne Hose erschien. Beliebter waren dann der südafrikanische Zakumi und der brasilianische Fuleco.
Ob Zabivaka in der Spielpraxis überzeugen kann, wird sich im Laufe der Weltmeisterschaft 2018 zeigen. Doch die Zeichen für den kuscheligen Jungwolf stehen gut. Der Kater und der Tiger der WM 2018 sahen übrigens so aus:
Alle WM Maskottchen von 1966 bis 2018
Turnier | Gastgeber | Name |
---|---|---|
WM 1966 | England | Willie |
WM 1970 | Mexiko | Juanito |
WM 1974 | Deutschland | Tip und Tap |
WM 1978 | Argentinien | Gauchito |
WM 1982 | Spanien | Naranjito |
WM 1986 | Mexiko | Pique |
WM 1990 | Italien | Ciao |
WM 1994 | Vereinigte Staaten | Striker |
WM 1998 | Frankreich | Footix |
WM 2002 | Japan und Südkorea | The Spheriks (Ato, Kaz und Nik) |
WM 2006 | Deutschland | Goleo VI und Pille |
WM 2010 | Südafrika | Zakumi |
WM 2011 | Deutschland | Karla Kick |
WM 2014 | Brasilien | Fuleco |
WM 2015 | Kanada | Shuéme |
WM 2018 | Russland | Zabivaka |