DFB Kader Confed-Cup 2017

Am 17. Mai gab Jogi Löw in Frankfurt bekannt welche 23 Spieler er mit zur Generalprobe für die WM 2018 nach Russland mitnehmen wird. Dabei musste der Bundestrainer gleich viele verschiedene Probleme und Faktoren bei der Kaderwahl bedenken. Viele der etablierten Spieler bekommen eine Pause im Sommer vor der WM,die auch bei der Pressekonferenz als Thema alles andere Überschattete. Dazu kam, dass öw verletzungsbedingt auf viele weitere Spieler verzichten muss. Für Maneul Neuer, Mario Götze und Julian Weigl  ist die Saison bereits beendet. Mats Hummels und Jérôme Boateng sind schon seit einiger Zeit nur halb fit. Hinzu kommt, dass viele der ganz jungen Spieler die Löw sicherlich auch gerne beim Turnier in Russland getestet hätte auch Kandidaten für die U21-EM in Polen sind. U-Trainer Stefan Kuntz will auch für dieses Turnier eine schlagkräftige Truppe zusammenstellen und hat darum viele junge Talente, die sich sicherlich auch gut in Löws Kader gemacht hätten abgezogen.

Viel Kopfzerbrechen für das Trainerteam um Jogi Löw (l.), Thomas Schneider (m.) und Andreas Köpke (r.) bei der Kaderauswahl für den Confed-Cup. AFP PHOTO / JOHN MACDOUGALL
Die Eckdaten zum Confed Cup 2017
  • Kadernominierung: 17. Mai 13 Uhr in Frankfurt
  • Kadergröße: 23 Spieler davon 3 Torhüter
  • Das Team: Ohne viele Stammspieler, ein „Perspektivteam“ für die Zukunft mit 6 Neulingen
  • Altersschnitt Team: 23,6 Jahre
  • Das Turnier: Vom 17. Juni bis 02. Juli in Russland
  • Deutschlands Gruppengegener: Chile (Meister Südamerika), Australien (Meister Asien) und Kamerun (Meister Afrika)
  • Titelchancen: Mit dem jungen Team eher mittelmäßig

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Die Torhüter

Nachdem Manuel Neuer sicher nicht dabei ist, da er sich gegen Real Madrid in der Champions-League einen Mittelfußbruch zuzog ist es noch offen wer der erste Torwart für den Confed-Cup werden wird. Die relativ arrivierten Vertreter Neuers sind ganz klar Marc-André ter Stegen und Bernd Leno. Kevin Trapp von Paris-Saint-Germain hat bereits einiges an internationaler Erfahrung gesammelt und ist im Tor der Franzosen unumstritten. Er wird der dritte im Bunde der Torhüter beim Turnier in Russland. Ralf Fährmann von Schalke 04 und Timo Horn vom 1. FC Köln gingen bei der Nominierung leider leer aus. Ein Torwartproblem gibt es angesichts der Masse an talentierten Schlussmännern also auf keinen Fall.

RückennummerNameVereinGeburtsdatumLänderspiele
1Bernd LenoBayer 04 Leverkusen04.03.19924
12Marc-André ter StegenFC Barcelona30.04.19929
23Kevin TrappParis-Saint-Germain08.07.19900
Kevin Trapp könnte einer der Keeper sein, die von Manuel Neuers Abszenz beim Confed-Cup profitieren. AFP PHOTO / FRANCK FIFE

Die Abwehr

Nachdem viele der Stammkräfte in der Abwehrl nicht mit zum Turnier nach Russland reisen werden, dürften wir eine ziemlich neue Abwehrformation in Russland sehen. Shkodran Mustafi und Antonio Rüdiger sind dabei die dezidierten Kandidaten für Stammplätze in der Innenverteidigung, der bald FC Bayern Profi Niklas Süle von Hoffenheim darf sich jedoch auch Hoffnungen auf Einsatzzeit machen. Auf der Außenverteidigerposition ist auf der linken seite Jonas Hector vom 1.FC Köln gesetzt. Er spielt bei der Nationalmannschaft wie auch bei Köln souverän und meist fehlerlos, zwei essentielle Qualitäten für einen Außenverteidiger. Auf der rechten Position gibt es da schon einiges mehr an Spekulationsspielraum. Joshua Kimmich und Sebastian Rudy sind beide als Abwehrspieler nominiert, sind jedoch eigentlich gelernte Mittelfeldkräfte. Interessant wäre es zu sehen, wie sich der Youngstar Benjamin Henrichs (2o) von Bayer Leverkusen auf der Position schlagen könnte. Er gilt als eine der großen Außenverteigerhoffnungen in Deutschland.

RückennummerNameVereinGeburtsdatumLänderspiele
2Shkodran MustafiFC Arsenal17.04.199215
3Jonas Hector1.FC Köln27.05.199027
16Antonio RüdigerAS Rom03.03.199312
17Niklas SüleTSG 1899 Hoffenheim03.09.19951
?Benjamin HenrichsBayer 04 Leverkusen23.02.19971
?Matthias GinterBorussia Dortmund19.01.19949
21Joshua KimmichFC Bayern München08.02.199513
?Marvin PlattenhardtHertha BSC26.01.19920
Shkodran Mustafi (r.) dürfte Stammspieler und sicherer Kandidat für Jogi Löws Kader beim Confed-Cup sein.
/ AFP PHOTO / ANNE-CHRISTINE POUJOULAT

Das Mittelfeld

Marco Reus wäre einer der Wunschkandidaten für das Turnier von Jogi Löw gewesen. Sein Trainer bei Borussia Dortmund, Thomas Tuchel, sieht das jedoch ganz anders. Er würde Reus gerne eine Pause gönnen und möchte nicht riskieren, dass der verletzungsanfällige Reus noch zwei Wochen lang bei der Nationalmannschaft zusätzliche Risiken eingeht. Aus diesen Gründen wurde Reus vermutlich schlussendlich auch nicht in den Kader für den Confed-Cup berufen. Julian Draxler vom PSG muss somit einer der Führungsspieler im Mittelfeld werden.Da Sami Khedira, Mesut Özil und Toni Kroos eine Pause erhalten ist er einer der Erfahrensten Mittelfeldspieler im Kader. Die Absage von Leroy Sané bringt noch mehr Druck für Draxler. Sané hatte abgesagt, da er sich einer medizinisch notwendigen Nasen-Op unterziehen wollte. Hätte Sané jedoch wirklich teilnehmen wollen, hätte er sicherlich einen anderen Termin finden können. Neben ihm werden wir viele junge Spieler wie Amin Younes, Leon Goretzka und Kerem Demirbay sehen. Wider erwarten ist Max Meyer nicht bei der A-Nationalmannschaft sondern bei der U-21 mit dabei. Für ihn ist Diego Demme von RB Leipzig in den Kader gerutscht. Alle jungen könnten wertvolle Länderspielerfahrung beim Confed-Cup sammeln.

RückennummerNameVereinGeburtsdatumLänderspiele
10Julian DraxlerParis-Saint-Germain20.09.199328
11Sebastian RudyTSG 1899 Hoffenheim28.02.199014
14Emre CanFC Liverpool12.01.19948
15Leon GoretzkaFC Schalke 0406.02.19953
18Diego DemmeRB Leipzig21.11.19910
19Leroy Sané (Abgesagt!)Manchester City11.01.19966
?Kerem Demirbay1899 Hoffenheim03.07.19930
24Julian BrandtBayer 04 Leverkusen02.05.19965
?Amin YounesAjax Amsterdam06.08.19930
Julian Draxler (r.) gilt als sicherer Kandidat für den Confed-Cup. Er wird einer der Leistungsträger in Löws junger Elf sein. / AFP PHOTO / FRANCISCO LEONG

Der Angriff

Viele Überraschungen gab es im Sturm. Gleich zwei Spieler wurden zum ersten Mal für die Nationalmannschaft nominiert. Lars Stindl von Borussia Mönchengladbach und Sandro Wagner von der TSG 1899 Hoffenheim. Beide sind im Gegensatz zum Rest vom Team auch nicht mehr die allerjüngsten. Sie feiern ihr Nationalmannschaftsdebüt im zarten Alter von 28 und 29 Jahren. Überraschend war auch, dass Jogi Löw weder Max Kruse noch Mario Gomez ins aufgebot berief. Kruse hatte eine sehr beeindruckende Rückrunde mit Werder Bremen hingelegt und wurde zuletzt sogar persönlich von Löw gelobt, Gomez war ebenfalls stark im Sturm bei schwächelnden Wolfsburgern. Timo Werner von RB Leipzig hat mit nun bereits über 20 Toren in seiner ersten Bundesligasaison die Fahrkarte zum Confed-Cup sicher. Der junge Werner gilt als Hoffnung für die Zukunft im Stum des DFB und dürfte wohl einige Einsatzminuten sammeln. Den anderen beiden Angreifern hat er auch schon ein Länderspiel im DFB-Trikot voraus.

RückennummerNameVereinGeburtsdatumLänderspiele
?Sandro Wagner1899 Hoffenheim29.11.19870
?Lars StindlBorussia Mönchengladbach26.08.19880
?Timo WernerRB Leipzig06.03.19961
RB Leipzigs Timo Werner hat bislang erst ein Spiel im Trikot der Nationalmannschaft absolviert, gilt aber als große Hoffnung für die Zukunft des deutschen Sturms. Photo: AFP.

Welche Stärken und Schwächen hat das deutsche Team?

Eine der großen Schwächen der Nationalmannschaft beim Confed-Cup wird wohl der Mangel an Erfahrung sein. Viele der jungen Spieler haben wenig oder keine internationale Erfahrung bei ihren Clubs und haben auch noch kein großes Turnier mit der DFB-Elf gespielt. Julian Draxler mit seinen 24 Jahren ist mit einer WM Teilnahme als Reservist und einer EM Teilnahme (2016) schon einer der erfahrensten Spieler im Mittelfeld. Gegen körperlich starke Teams wie Kamerun und Chile könnte der Mangel an Routine ein großes Manko der Nationalmannschaft sein. Doch die vielen jungen Spieler bringen auch viele Vorteile mit sich. Fast alle von ihnen müssen sich noch beweisen, haben noch keine große Titel eingefahren und kämpfen noch um einen Platz im Kader für die WM 2018 in Russland. Ein hungriges, heißes Team also. Die taktische und technische Ausbildung der Youngster steht ebenso nicht in Frage. Fast alle spielen regelmäßig in der Bundesliga und haben die meisten U-Mannschaften des DFB durchlaufen. Sie kennen also die Spielweise und Philosophie der Nationalmannschaft gut und sollten relativ Mühelos in das Spielkonzept von Löw und Schneider passen. Eins ist sicher, der Confed-Cup wird ein spannendes Turnier mit einem jungen, aufregenden Team werden.